Sieger beim Bundeswettbewerb „Deutscher Fahrradpreis 2024“
Fachstelle Radfahren im LHB
Den 1. Platz beim diesjährigen Wettbewerb um den „Deutschen Fahrradpreis“, an dem auch der hiesige Verein „Ländlicher Raum aktiv“ teilnahm, errang die Initiative BiciBus Deutschland. In der Kategorie Ehrenamt erreichte der hiesige Verein „Ländlicher Raum aktiv“ bei 150 Mitbewerbern einen beachtlichen Platz unter den besten fünf Teilnehmenden. Damit wurde der Verein, der in den Kreisen Höxter und Lippe mit seinen Projekten Planung und Umsetzung von Rad- und Bürgerradwegen erfolgreich aktiv ist, besonders ausgezeichnet.
Zu den Herausforderungen unserer Gegenwart gehören die Folgen des Klimawandels und des Bewegungsmangels. Es gilt bei beiden Problemen mit möglichst niedrigschwelligen und sozialen Lösungen nachhaltig entgegenzuwirken. Der von der Initiative praktizierte BiciBus erfüllt diese Voraussetzungen.
Der BiciBus ist eine Radfahrende Gruppe, die straßenrechtlich einem Fahrzeug entspricht. Nach der Novellierung der Abstandsregeln darf der BiciBus eine gesamte Fahrspur einnehmen. Diese Konstellation ermöglicht auch die Integration kleiner Kinder und die Inklusion körperlich oder geistig beeinträchtigte Personen. Sie werden durch Erwachsene nach außen abgeschirmt, so dass sie keine eigenen verkehrsrechtliche Kenntnisse benötigen. So erfahren sie eigene Mobilität und können aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Eine weitere Erhöhung der Verkehrssicherheit wird zudem durch die erheblich bessere Sichtbarkeit der Gruppe erreicht. In der weiteren Begründung des Projektes heißt es: Eine Mobilitätswende kann uns nur dann nachhaltig gelingen, wenn wir bereits bei den Kleinsten unserer Gesellschaft ansetzen, zumal es vor allem um deren Zukunft geht. Denn die Fahrgäste der Elterntaxis von heute sind die Autofahrer von morgen. Aktuell können immer weniger Grundschüler Rad fahren. Etliche dieser Kinder fallen aufgrund fahrtechnischer Mängel durch die Fahrradprüfung. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die meisten Kinder zu spät mit dem Radfahren beginnen und es zu wenig praktizieren, weil sie sich unsicher fühlen. Diesem Missstand kann nur entgegengewirkt werden, wenn Kinder frühestmöglich mit dem Radfahren beginnen, um gute fahrtechnische Fähigkeiten erwerben zu können. Die motorische und koordinative Entwicklung eines Menschen ist bereits im Schuleintrittsalter größtenteils abgeschlossen. Ein früher Einstieg wirkt sich daher nicht nur unfallpräventiv aus, sondern erhöht auch die Fahrfreude, ohne die das Fahrrad ansonsten im Jugend- und Erwachsenenalter unberührt stehen bleibt. Radfahren bringt vor allem in der Gruppe einen Zugewinn an Freude und Lebensqualität. BiciBusse stellen somit eine sichere und nachhaltige sowie gesunde Alternative zu den stauverursachenden, verkehrsgefährdenden und bewegungshemmenden Elterntaxis dar. Zu den Hauptzielen des BiciBusses gehören Klima- und Umweltschutz sowie Gesundheitsförderung. Somit ist Nachhaltigkeit das zentrale Thema der Initiative.
BiciBusse stellen nahezu flächendeckend eine kostenfreie Lösung dar, die sofort realisierbar ist. Mittlerweile rollen in über 14 deutschen Städten BiciBusse zu dutzenden Schulen. Näheres ist zu erfahren unter www.bicibus.de.